Burger Franchise Fight Runde 2

Am WM-Fußball-Sonntag platzte, wie berichtet, eine Fastfood-Bombe im Franchising: Burger King läutete die nächste Runde im Dauer-Clinch mit McDonald’s ein. Die Burger-Kette aus Oakville in Kanada bläst zur Aufholjagd und will in den nächsten 5 Jahren 300 neue Restaurants hierzulande eröffnen.

Mit derzeit 710 Restaurants in Deutschland ist Burger King in Deutschland kaum halb so groß wie Fastfood-Primus McDonald’s mit knapp 1500 Schnellrestaurants. “Unser Ziel ist, bis zum Jahr 2023 mehr als tausend Restaurants zu haben“, verkündete Deutschland-Chef Carlos Baron und gab eine klare Losung aus: “Unser Ziel für Deutschland ist es, unser Expansionstempo zu erhöhen”. Um das hoch gesteckte Ziel zu reichen sind bis zu 60 Neueröffnungen im Jahr von Nöten – im vergangenen Jahr waren es nur halb so viele.

Zudem muss der Herausforderer im Burger-Krieg noch eine herbe Schlappe verkraften. Die wie eine Perlenschnur entlang dem bundesdeutschen Autobahnnetz aufgereihten Burger-Stationen bei dem ehemals staatlichen Raststätten-Betreiber Tank+ Rast aus Bonn flaggen gerade um. Bis zu 100 Standorte übernimmt dort bis Ende 2019 der Konkurrent aus München und hat – einem Ondit zu Folge – seine Expansionsabteilung derweil um einige Köpfe reduziert.

In Deutschland ist die Burger King Corporation seit 1976 vertreten, als das erste Restaurant in am Kurfürstendamm in Berlin eröffnete. Seit Mai 2013 werden die knapp 700 Restaurants in Deutschland ausschließlich über Franchising geführt mit zeitweise 165 Franchisenehmern.

Um die Lücken im Netz zu schließen und zudem das ambitionierte Wachstumsziel zu schaffen, arbeitet Burger King-Boss Baron mit drei besonders potenten Franchisenehmern und “Expansionspartnern” zusammen. Erste Erfolge gibt bereits zu vermelden: Seit Anfang des Jahres kooperiert der Herausforderer mit Station Food, einem Joint Venture mit der Deutschen Bahn, um statt an den Autobahnen neue Burger-King-Restaurants in Bahnhöfen zu eröffnen.

Hintergrund: Burger-Kings Ex-Autobahn-Partner Tank & Rast GmbH wurde 1998 für rund 600 Millionen Euro privatisiert. Vor drei Jahren haben ein Konsortium um den Assekuranzgiganten Allianz und das Emirat Abu Dhabi den ehemals staatlichen Raststätten-Betreiber für 3,5 Milliarden Euro übernommen. Vom Markenwechsel im Burger-Business versprechen sich die aktuellen Besitzer eine erhöhte Attraktion der Standorte und unter dem Strich eine höhere Rendite. Mal sehen, ob es der eiligen Kundschaft ebenfalls schmeckt.

Der Ball bleibt derweil rund: Das erste Burger-King Restaurant im Franchising eröffnete in Darmstadt Ex-Fußballprofi Lothar Skala.

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