Die Zuckerbomben von McDonald’s

McDonald's Fast-Food King

Jetzt ist es raus! Was viele bereits seit Jahren ahnten, wird zur Gewißheit, wenn man Harald Sükar glaubt: “Fast Food ist Kindesmisshandlung.” Sükar arbeitete 13 Jahre lang für McDonald’s, zuletzt als Geschäftsführer. Im Interview mit spiegel-online erklärt er zu seinem neuen Buch, warum er Kinder nie mehr in ein Fast-Food-Restaurant mitnehmen würde – auch nicht ausnahmsweise: “Ein Menu aus Big Mac, mittlerer Portion Pommes, 0,4 Liter Cola und Eis zum Nachtisch enthält 119 Gramm Zucker, Ketchup nicht mit eingerechnet. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt für Kinder und Jugendliche maximal 25 Gramm pro Tag. Mit nur einer Mahlzeit hat ein Kind den Zuckerbedarf von fast fünf Tagen gedeckt. “

Sükar verrät das McDonald’s-Franchise Geschäftskonzept: “Die größte Marge bringen Getränke und Pommes. Deshalb will McDonald’s, dass Kunden möglichst Menus bestellen. Ursprünglich gab es nur kleine Becher mit 0,3 Liter und große mit 0,5 Liter. Sechs von zehn Kunden entschieden sich damals für das kleine Getränk. Also führten wir 0,75-Liter-Becher ein und fragten die Kunden, ob sie ein kleines, mittleres oder großes Getränk haben wollen. Und siehe da: Plötzlich nahmen die meisten 0,5 Liter. Nicht, weil sie wirklich so viel trinken wollten, sondern weil sich Kunden in den meisten Fällen für die mittlere Portionsgröße entscheiden. Und schon hatten wir die Zuckerbombe an die Kunden gebracht. “

Ein Schelm, der da im McDonald’s-Konzept Absicht vermutet, um die Klientel frühzeitigt an sich zu binden, aber die Fakten sind nunmal nicht weg zu diskutieren. Und dass die Zuckerindustrie uns mit Macht überpudert, ist ebenfalls nicht neu! Selbst in manchen Wurstwaren sind heutzutage Zuckeranteile versteckt, wo man sie niemals vermuten würde. Daher rät Sükar in seinem Buch: “Ich bin für eine klare Kennzeichnungspflicht, beispielsweise ein Ampelsystem. Dann könnte jeder Kunde sofort erkennen, wie ungesund ein Produkt ist. Eine Zuckersteuer wie in Großbritannien finde ich auch gut, weil ungesundes Essen teurer würde. ”

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