Zahl der Unternehmensinsolvenzen sinkt

Nach Einschätzung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) dürfte sich der langjährige Abwärtstrend in den amtlichen Insolvenzdaten in Deutschland im Jahr 2018 fortsetzen. Der aktuellen Insolvenzprognose des BVR zufolge wird die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen im Vergleich zum Vorjahr nochmals um knapp 7 Prozent zurückgehen. Die Firmenpleiten waren bereits 2017 um 6,6 Prozent auf 20.093 gesunken. “Die Unternehmensinsolvenzen dürften vor dem Hintergrund des anhaltend günstigen konjunkturellen Umfelds 2018 mit etwa 18.700 Fällen einen neuen Tiefstand seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999 erreichen”, erklärt BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin. Die Insolvenzprognose beruhe auf der Annahme, dass das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 2,2 Prozent steigen wird. Derzeit befindet sich das Insolvenzgeschehen auf einem historisch niedrigen Niveau. Dies dürfte gemäß der aktuellen Prognose auch in naher Zukunft so bleiben. Nur bei einer schweren Rezession mit einem Rückgang des BIP um 3,5 Prozent im Jahresendquartal wäre – Szenario-Rechnungen des BVR zufolge – mit einem Anstieg der Unternehmensinsolvenzen zu rechnen. Das Eintreten dieses Szenarios ist gleichwohl angesichts der momentan nach wie vor günstigen Wirtschaftsperspektiven sehr unwahrscheinlich.

Ähnlich die Einschätzung von Creditreform: In Deutschland geht die Zahl der Insolvenzen weiter zurück. Im Jahr 2017 wurden von Creditreform insgesamt 116.000 Insolvenzfälle registriert (2016: 122.590). Die Zahl der Insolvenzen verringerte sich das siebte Jahr in Folge und erreichte den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2003. Rückgänge gab es sowohl bei den Unternehmensinsolvenzen (minus 6,3 Prozent) als auch bei den Verbraucherinsolvenzen (minus 6,7 Prozent). So hatten im Jahresverlauf insgesamt 72.100 Verbraucher Insolvenz angemeldet (2016: 77.260). Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ging von 21.560 auf 20.200 zurück. Eine geringere Zahl an Unternehmensinsolvenzen wurde zuletzt im Jahr 1994 registriert (18.820) – damals noch unter der alten Konkursordnung. Im Vergleich zum bisherigen Höchststand der Unternehmensinsolvenzen (2003: 39.470) haben sich die Fallzahlen aktuell fast halbiert.

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