Konzept mit Zukunft

Interview mit Michael Ganschow, Leiter Expansion bei der Schülerhilfe

Michael Ganschow
Michael Ganschow – Leiter Expansion bei der ZGS Bildungs-GmbH

Franchising.mag: Mathematik, Deutsch und die Fremdsprachen führen die Hitliste der Mängelfächer an. Wie bügelt die Schülerhilfe das Versagen der staatlichen Schulen aus?

MG: Wir bügeln nicht das Versagen der staatlichen Schulen aus. Es gibt viele engagierte Lehrer an öffentlichen Schulen, die einen sehr engagierten Unterricht machen. Wir versuchen mit den öffentlichen Schulen gemeinsam den Schülerinnen und Schülern zu helfen. Gründe für Nachhilfebedarf sind vielfältig: Pubertät, längere Krankheit, große Klassen oder auch die falsche Schulform für den Schüler. Wir bieten eine individuelle Förderung für den einzelnen Schüler auf Basis einer individuellen Eingangsdiagnostik.

Worin unterscheidet sich das Lernkonzept der Schülerhilfe?

Wir bieten ein 360-Grad-Lernkonzept, in dem die persönliche Nachhilfe in der kleinen Gruppe kombiniert wird mit einem ergänzenden digitalen Teil, unserem Online-Lerncenter, ein digitales Lerncenter, in dem jeder Schüler Lernvideos, Übungsblätter, Lernforen und Wikipedias zu den Schulthemen findet.

Welchen Schultypen bilden das Gros der Eleven?

Gymnasiasten.

Wo hakt es in der Lern-Praxis der Schulen meist?

Die Klassen sind häufig so groß, dass dem Schullehrer oftmals die Zeit fehlt, individuell auf jeden einzelnen Schüler einzugehen.

Was machen die Lehrer bei der Schülerhilfe anders als ihre Kollegen?

Unsere Lehrer haben das Glück, dass sie kleine Gruppen von 3-5 Schülern unterrichten und so mehr Zeit und die Ruhe haben, den Schülern Themen zu erklären; so lange, bis keine Fragen mehr offen sind.

Ist die private Nachhilfe der Lückenbüßer einer desolaten Schulpolitik?

Wir sehen uns nicht als Lückenbüßer und möchten die Schulpolitik nicht bewerten. Wir versuchen immer mit der öffentlichen Schule zusammenzuarbeiten, um so jedem Kind zu helfen und es individuell zu fördern.

Die gesellschaftliche Akzeptanz der Nachhilfe-Branche ist noch besserungsfähig, was kann die Schülerhilfe da leisten?

Wir können nicht für die Branche allgemein sprechen, aber die Schülerhilfe ist gesellschaftlich akzeptiert. Wir bieten eine professionelle Dienstleistung und das schon seit über 40 Jahren. Für uns ist es wichtig, dass unsere Kunden, also Eltern und Schüler uns akzeptieren. Eine Weiterempfehlungsquote von über 90 Prozent spricht da eine deutliche Sprache.

Stimmt eigentlich das Vorurteil, Nachhilfe sei ein Privileg reicher Eltern?

Das ist tatsächlich nur ein Vorurteil. Wir bieten Nachhilfe zu einem durchschnittlichen Stundenpreis von 8,70 € an. Auf dem sogenannten Graumarkt finden Sie Nachhilfe nicht für weniger als 15 bis 20 € pro Stunde. Unsere Kunden kommen aus allen Schichten. Darüber hinaus gibt es im Rahmen des Bildungs- und Teilhabe-Pakets der Bundesregierung für sozial schwache Familien die Möglichkeit eine Förderung für den Nachhilfeunterricht zu beantragen.

Die Schülerhilfe zählt mit über 40 Jahren Präsenz am Markt zu den etablierten Franchise-Systemen. Bleibt auf Sicht das „Lernen lernen in kleinen Gruppen“ das Erfolgsgeheimnis der Schülerhilfe oder schlägt nicht eines Tages das Webinar das Seminar?

Der Kern unseres Erfolges ist nach wie vor unser Präsenzunterricht. Selbstverständlich testen wir auch Alternativangebote für diejenigen, für die Nachhilfe – aus den unterschiedlichsten Gründen- nicht in Frage kommt, in unserem Online Bereich.

Welche Chancen öffnet die Digitalisierung im Bildungssektor?

Sicherlich ist das Thema Digitalisierung und die damit einhergehende Veränderung der Lernwelten eines der Hauptthemen. Unser Streben ist es, Online- und Präsenzlernen stärker miteinander zu verbinden sowie die digitale Kompetenz der Schüler zu fördern. Wir passen unsere Produkte und Dienstleistung immer wieder an die Bedürfnisse und Wünsche unserer Kunden an. So haben wir ein eigenes Online-Lerncenter eingerichtet, bieten Online-Tutoring an und seit neuestem auch eine Eltern-App.

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