Franchise-Monopoly mit L´Osteria

Henry McGovern kauft L'Osteria

Mit seiner Beteiligungsholding McWin befindet sich AMREST-Gründer McGovern auf Einkaufstour durch die Welt der europäischen Franchise-Marken im Fastfood-Business. Bei der Suche nach Top-Marken sicherte er sich nach Vapiano jüngst ein weiteres Sahnestückchen: L´Osteria.

Die Investmentgesellschaft McWin übernimmt zu Jahresbeginn 2023 zwei Drittel der Geschäftsanteile von L´Ostria. Die beiden Gründer Klaus Rader und Friedemann Findeis machen als Minderheitsgesellschafter weiter.

Der Wert der Marke mit Franchise-Kette wird auf rund 400 Millionen Euro taxiert, die Franchise-Zentrale domiziliert in München. Hinter McWin stehen zwei Amerikaner: Henry McGovern und Steve K. Winegar. Winegar ist der Mitgründer von Grupo Zena und der Gründer von Restauravia Grupo Empresarial. McGovern hat in den vergangenen 25 Jahren mit AMREST eine der größten europäischen Beteiligungsholdings für Fast Food aufgebaut.

Die Gastronomieholding mit spanischem Management zählt rund 2.500 Fast-Food-Restaurants und arbeitet im Franchising mit Pizza Hut, Dean & David, Vapiano oder Starbucks, sowie mit Burger King in Deutschland und Polen zusammen. Nun krönt McGovern mit Osteria seine bisherige Erfolgstour mit dem Nachfolgeprojekt McWin. Nach Einschätzung von Mc Govern hat die 1999 in Nürnberg aus der Taufe gehobene Marke „das Potenzial, die führende Restaurantgruppe in Europa zu werden.“ Beim Kauftermin zählte der schnelle Italiener mit der freundlichen Bedienung am Platz 157 Restaurants in acht europäischen Ländern, davon 131 in Deutschland.

Frisches Geld für L’Osteria

Die Anzahl der Restaurants im Portfolio von McWin springt damit über die 1.500-Hürde. Weitere Einkäufe sind geplant. Denn McWin hat über einen neuen Fonds insgesamt 500 Millionen Euro für Investments in europäische Restaurantketten eingesammelt. Wichtigster Geldgeber für den McWin Restaurant Fund (MRF) ist eine Tochter der Abu Dhabi Investment Authority (Adia). Dahinter verbirgt sich der Staatsfonds des Emirats Abu Dhabi. Mit dem frischen Geld aus dem Staatssäckel stieg Mc Govern im Mai 2021 über seine Holdinggesellschaft McWin mit 49 Prozent bei „dean&david“ ein. Die Fresh-Casual-Restaurantmarke wurde von David Baumgartner 2007 gegründet und hat rund 150 Standorte in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg und Katar. Zum wachsenden Portfolio von McWin gehören ebenfalls die Bäckereikette Gail’s in Großbritannien und die Restaurantkette Vapiano. Die Strategie der McWin-Macher ist klar: Gegessen wird immer. Frage nur bei wem?

Millionen verdient in Breslau

Die Erfolgsstory von Henry McGovern begann 1993 nach einem vermasselten Studium mit dem Fall der Berliner Mauer. Die von ihm und drei Partnern in Breslau gegründete AmRest Holdings SE gilt inzwischen als größter Restaurantbetreiber in Mittel- und Osteuropa. Sein mit über 300 Millionen versilberte Abschied von AmRest im März 2019 war das Startkapital für McWin. Mit den Millionen aus dem Morgenland legen McGovern und sein Partner Winegar wohl jetzt erst richtig los – denn ihr Hunger auf satte Renditen in der Systemgastronomie ist längst noch nicht gestillt.

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