Das aktuelle Franchisebarometer 2017

csm Franchisebarometer Diagramme

Das Franchisebarometer ist ein wichtiger Gradmesser der aktuellen Situation im Franchising in Deutschland. Bei der Betrachtung der Ergebnisse muss jedoch einkalkuliert werden, dass es sich dabei um hausinteren Ermittlungen der deutschen Franchisewirtschaft handelt, deren objektiver Maßstab zumindest eingeschränkt ist:

Jedes Jahr befragt der Deutsche Franchiseverband seine Mitglieder zu den aktuellen und individuellen Entwicklungen innerhalb der Systeme. Auch aufgrund der nahezu identischen Branchenaufteilung ist das Ergebnis ein realistisches Stimmungsbild der Franchisewirtschaft, das ob der jährlichen Fortführung auch konkrete Vergleiche zu den Vorjahren erlaubt. Damit bietet das Franchisebarometer neben einer informativen Lektüre vor allem eines, eine qualifizierte Basis für die künftige Arbeit und Schwerpunktsetzung des Deutschen Franchiseverbandes.

Zusammenfassung

Die im vergangenen Jahr avisierte sanfte Trendumkehr hat sich im aktuellen Jahr in dieser Form nicht fortgeführt. Dennoch hat über die Hälfte der befragten Franchisesysteme ihre Expansionsziele in 2017 erreicht. Anzumerken ist, dass diesen Werten nicht zu viel Aussagekraft beizumessen ist, zeigen sie doch den enormen Expansionshunger, der sich in hohen und mitunter überhöhten Zielvorgaben äußert. Der Markt ist aktuell satt – der annähernden Vollbeschäftigung sei Dank. Grund genug für die meisten Franchisesysteme diesem Mangel mit alternativen Wachstumsformen beizukommen und die systemeigenen Strategie den derzeitigen Gegebenheiten anzupassen. Die deutlich gewachsene Zahl der Expansion mit bereits bestehenden Franchisenehmern zeugt ebenso davon wie die vermehrte Eröffnung eigener Filialen und die fokussierte Ansprache bestehender Unternehmen zur Umwandlung in Franchisebetriebe. Die Expansion mit bestehenden Franchisenehmern zeigt auch Gründungswilligen neue Zukunftschancen auf: Wer als Partner eines Systems startet, hat große Chancen erfolgreicher Multi-Unit-Franchisenehmer zu werden. Das vielfältige Netz der im Franchiseverband organisierten Systeme bietet hier einen großen Pool an Möglichkeiten an, den Verbandsmitglieder in jedem Fall nutzen sollten. Stichwort Lead- und Partner-Sharing.

Die Zahlen des aktuellen Barometers sprechen für eine weitere, besonders attraktive Gründungsform: Den Kauf eines bestehenden Franchiseunternehmens. Auch dieses Thema sollten Systeme künftig zur Expansion und zur Stabilisierung der Standortpräsenz nutzen. Schließlich bietet sie dem Käufer Selbstständigkeit mit einem Maximum an Sicherheit. Ganz gleich ob zur Eigennutzung oder als Investor.

Der Deutsche Franchiseverband weist aktuell deutlich auf die zunehmende Bedeutung neuer Zielgruppen hin. Der teils statische Fokus auf angestellt Fach- und Führungskräfte scheint den aktuellen Gegebenheiten des gesättigten Arbeitsmarktes kaum mehr standhalten zu können. Wer erfolgreich und nachhaltig wachsen möchte, sollte sich dafür breiter aufstellen und auch die Struktur und Schwerpunktsetzung in den Systemzentralen stets im Blick behalten:

Welche Bedeutung spielt die Unternehmensnachfolge und welche Hilfestellungen können geboten werden?
Bieten sich Partner anderer Systeme als Zielgruppe für Multi-Unit / Multi-Brand-Franchising an und wie können diese erfolgreich identifiziert und angesprochen werden?
Welche Bedeutung hat die Unternehmensmarke bei der Rekrutierung passender Arbeitnehmer und wie kann die Zentrale vor Ort unterstützen?

Fest steht, die Franchisewirtschaft steht derzeit vor einer Vielzahl an Herausforderungen. Diese als Chance zu begreifen und den jeweiligen Fokus neu zu setzen, dabei unterstützt der Deutsche Franchiseverband in Form von Leitfäden und Guidelines ebenso wie mit branchenspezifischen Arbeitsgruppen, Expertengremien und Netzwerkplattformen. Auch um die brennendsten Themen zu identifizieren, erhebt der Verband regemäßig Einschätzungen und den Status Quo seiner Mitgliedsunternehmen.

Weitere Beiträge

Nach oben scrollen