Kult-Burger Five-Guys-Franchise erfolgreich?

Better-Burger-Trend schon wieder am Ende? In Düsseldorf tobt der Burger-Krieg. Gegen die Phalanx etablierter Franchiseketten mit Burger King und Mc Donalds an der Spitze warfen gleich zwei hoffungsvoll gestartete Better-Burger nacheinander das Handtuch: BUTCH BECKER und Richie´n Rose. Ist damit in der kaufkräftigen NRW-Metropole schon das Ende der Edel-Burger-Welle eingeläutet? Rund ein Dutzend Hamburgerlokale wetteifert um die hungrige Kundschaft in der Stadt. Die Fastfood-Klassiker gibt es darüber hinaus nahezu überall – von der Imbissbude an der Ecke bis zum Premium-Burger im piekfeinen Sternelokal. Tatsache ist, inzwischen haben nahezu alle Restaurants Hamburger mit Pommes auf der Speisekarte, selbst in den Betriebskantinen dominiert die Fastfood-Küche. Schnell gegessen wird überall.

Kult-Marke aus den USA

Trotz Überangebot scheint das Top-Segment immer noch attraktiv für Einsteiger zu sein, vorausgesetzt ihr Franchise-Konzept stammt aus dem Mutterland der Fastfood-Industrie. Denn in den USA hat sich Edel-Fastfood längst etabliert. Rein zufällig sitzt in Düsseldorf die Deutschlandzentrale des Trendsetters im Edel-Segment: Five Guys Franchise. Mit einem Doppelschlag in Essen im Einkaufscenter Limbecker Platz und auf der Zeil in Frankfurt eröffneten kurz vor Jahresschluss 2017 die ersten beiden Lokale der amerikanischen Kult-Marke. An beiden Standorten ging die Rechnung anders als bei den Trittbrettfahrern in Düsseldorf bislang glatt auf. Zur Mittageszeit stehen die Burger-Fans Schlange vor den Countern und das bei happigen Preisen: 12 Euro für einen normalen Burger mit Pommes und einem Milchshake – vorzugsweise mit Bacon-Geschmack, so wie es halt echte Amerikaner lieben.

Tiefkühltruhen sind Tabu

Was ist also los auf dem Fastfood-Markt? Die Giganten der Branche haben nach überwundener Umsatzdelle und im Fall von Burger King dazu noch einem bösen Imagekratzer wieder Tritt gefasst und marschieren. Zugleich geraten die Nachahmer unter den Edel-Burgern unter Druck ganz im Gegensatz zum Original Five Guys. Wer hätte in dem schon lange Zeit als gesättigt geltenden US-Fastfood-Business einen Cent auf den Erfolg des Newcomers im Franchising gesetzt. Erst 1986 eröffnete die fünf namensgebenden Brüder in der Nähe von Washington ihr Edel-Bratrestaurant, und die sich daraus entwickelnde Kette erlangte inzwischen Kultstatus in den USA. Frische und Topqualität sind dabei die Säulen ihres Erfolges. Die Burger-Patties werden allmorgendlich in den Lokalen per Hand frisch geformt und die Kartoffeln für die Pommes geschält. Auf Kühltruhen verzichtete Five Guys vom ersten Tag an und dokumentiert so bis heute seine Frischephilosophie.

Derzeit gibt es rund 1.500 Five Guys Filialen, die Mehrzahl befindet sich in den USA. Diesseits des Großen Teiches sind es seit dem Start im Jahr 2013 über 70 Lokale in Großbritannien, sowie vier in Paris und zwei in Madrid. Im Heimatmarkt erzielte das Familienunternehmen zuletzt Umsätze von rund 1,4 Milliarden US-Dollar. Die Mehrzahl der amerikanischen Lokale betreibt das Unternehmen in eigener Regie. Die Internationalisierung erfolgt per Franchising. Derzeit bestehen zehn Master-Franchise-Verträge.

Premiere in den Hot Spots

In Fastfood-Dimensionen zählt die Expansion nach der Flagshipstore-Strategie zwar noch Peanuts, umso ambitionierter ist der Deutschland-Plan von Jörg Gilcher. Nach Essen und Frankfurt stehen laut dem Chef von Five Guys Deutschland zeitnahe Eröffnungen in den Hot Spots Berlin, München, Köln und Düsseldorf an. Die Mitbewerber verfolgen wie einst den Deutschland-Start von Subway mit Argusaugen. Mit Blick auf die frische Konkurrenz haben sich die Platzhirsche Mc Donalds und Burger King auf das Kerngeschäft mit den Bürger-Liebhaber besonnen und den Hype um Vegan und Bio etwas gebremst. Mal sehen wie sich Herausforderer Gilcher in dem nun bundesweit drohenden Bürger-Krieg schlägt. – In das Düsseldorfer Ladenlokal von BUTCH BECKER zieht demnächst mit „King Fusion“ ein asiatisches Restaurant ein und surft auf dieser Welle mit – angstfrei vor dem Konzept-Harakiri.

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