Vapiano ist insolvent

Vapiano-Franchise

Die Restaurant-Franchise-Kette Vapiano ist zahlungsunfähig. “Aufgrund des drastischen Umsatz- und Einnahmenrückgangs ist zum heutigen Tag der Insolvenzgrund der Zahlungsunfähigkeit für die Vapiano SE eingetreten”, teilte das Unternehmen am Freitag in Köln mit. Im Zuge der Corona-Krise waren Ladenschließungen angeordnet worden, betroffen sind weltweit über 10.000 Mitarbeiter.

Vapiano (wir berichteten) hatte Anfang der Woche gewarnt, dass ihr finanziell die Luft ausgeht. Das Kölner Unternehmen brauche kurzfristig mindestens 13,6 Millionen Euro, nachdem fast alle Restaurants in Österreich, den Niederlanden, Luxemburg und den USA auf Anordnung der zuständigen Behörden wegen der Ansteckungsgefahr geschlossen worden seien (Bild).

Das Franchise-System wies darauf hin, dass die von der Regierung in Aussicht gestellte “KfW-Corona-Hilfe” zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen “zum jetzigen Zeitpunkt offenbar nicht verfügbar” sei, da eine Antragstellung über die dafür zuständigen Hausbanken derzeit noch nicht möglich sei. “Aufgrund der dynamischen Entwicklung von Covid-19 und den daraus resultierenden drastischen Einschränkungen des öffentlichen Lebens und den damit verbundenen massiven wirtschaftlichen Folgen sind insbesondere Unternehmen im Hotel- und Gaststättengewerbe bereits heute in ihrer Existenz bedroht, wenn hier keine rasche Lösung gefunden wird.”

„Nur wenn rechtzeitig und in ausreichendem Maße staatliche Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden, kann die entwickelte umfassende Finanzierungslösung (…) abgeschlossen und implementiert werden. Andernfalls wird Vapiano unverzüglich Insolvenzantrag für die Vapiano SE und, falls erforderlich, für wesentliche Tochtergesellschaften stellen“, hieß es.

Rund 3800 Vapiano-Mitarbeiter in Deutschland und 10.000 weltweit sind von der Pleite betroffen. Das Unternehmen betreibt in Deutschland 55 Restaurants und im Ausland 230.

Vor wenigen Tagen schon hatte das Unternehmen von Problemen berichtet.Um das in den kommenden Wochen notwendige Geld aufzutreiben, sei das Unternehmen auf die von verschiedenen Regierungen in Europa angekündigten finanziellen Unterstützungsprogramme im Rahmen der Covid-19-Krise angewiesen. “Vapiano beabsichtigt daher, diese finanziellen Unterstützungen zu beantragen, in Deutschland zum Beispiel über die KfW”, hatte das Unternehmen am Montagabend in Köln mit. Darüber hinaus werde Vapiano Kurzarbeit sowie die Stundung von Steuerzahlungen beantragen. Derzeit seien nahezu alle Restaurants der Kette in Österreich, den Niederlanden, Luxemburg, Frankreich und den USA auf Anordnung der zuständigen Behörden bis auf weiteres geschlossen. “Das Unternehmen erwartet gleichartige Anordnungen auch von deutschen Behörden in Bezug auf viele Restaurants in Deutschland”, hieß es in der Mitteilung weiter. (Focus, Spiegel-online)

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