Der Goldklumpen “Hans im Glück”

Schneider/Limmer Hans im Glück

„Nur die Einfalt findet das Glück“ oder „Frei zu sein, ist mehr als Gut und Geld“. Wie in Grimms -Märchen findet die Burger-Franchise-Kette „Hans im Glück“ neue Eigentümer. Der Gründer und bisherige Mehrheitseigner Thomas Hirschberger tauscht seinen 90-Prozent-Anteil gegen den Goldklumpen der “Sonntagskinder” und Sanierer von Backwerk, Dirk Schneider und Hans-Christian Limmer und den bisherigen Minderheitsgesellschafter GAB. Schneider und Limmer haben durch den Verkauf von Backwerk an den Finanzinvestor EQT kolportierte 100 Millionen verdient, der das Franchie-Unternehmen zwei Jahr später für 190 Millionen Euro an den Schweizer Valora-Konzern (Brezelkönig, Ditsch, DB-Store) verscherbelte. Zur Burger-Franchise-Kette HIG gehören derzeit 81 Filialen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Singapur.

Die beiden bisherigen Geschäftsführer von „Hans im Glück“, Johannes Bühler und Jens Hallbauer, bleiben dem Unternehmen zufolge an Bord. Bühlers Vater Gerd Bühler gehört die GAB. Für Franchisenehmer, Mitarbeiter und Geschäftspartner sollen sich keine Veränderungen ergeben. Auch die Expansion werde fortgesetzt. „Mit voraussichtlich 15 Neueröffnungen wird „Hans im Glück“ auch 2020 weiterwachsen“, sagte Geschäftsführer Hallbauer. „Weitere Standorte sind unter anderem in Basel, Trier und Halle geplant.“

Die Übernahme der Anteile erfolgt laut „Hans im Glück“ vollständig aus den vorhandenen Eigenmitteln der Gesellschafter: „Es werden keine neuen Verbindlichkeiten für die Transaktion aufgenommen“, betonte das Unternehmen. 2019 konnte „Hans im Glück“ seinen Umsatz nach eigenen Angaben von 120 auf 147 Millionen Euro steigern und ein positives operatives Ergebnis erzielen.Zum Kaufpreis und den genauen neuen Eigentumsverhältnissen wurde zunächst nichts bekannt.


„Hans im Glück“ ist in den zehn Jahren seit seiner Gründung schnell gewachsen. Die Restaurants mit den charakteristischen Birkenstämmen bieten Burger im gehobenen Bereich für eine junge, urbane Zielgruppe, darunter auch vegetarische und vegane Varianten.
Grundsätzlich geht es den Burgerbratern in Deutschland nicht schlecht. Betrachtet man das Segment ohne die klassischen Fastfoodketten, so hat die Zahl der Besucher in den vergangenen Jahren deutlich zugelegt, wie Andreas Lauszat vom Marktforscher npdgroup sagt. Von Juli 2018 bis Juni 2019 konnten sie dem Konsumentenpanel Crest zufolge rund 43 Millionen Gäste verzeichnen. Das ist ein Plus von 9,5 Prozent und deutlich schneller als der Gesamtmarkt der Gastronomie. „Wir erwarten auch weiterhin Zuwächse in diesem Segment, allerdings mit geringeren Wachstumsraten“, sagt Lauszat. „Burger werden immer gehen, aber der Hype ist vorbei – auch weil es andere spannende neue Konzepte gibt.“(dpa)

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