L’Osteria Top, Vapiano Flop

L'Osteria Franchise

Gastronomie, Touristik und Freizeit im Franchising zählen derzeit ganz und selbst in guten Zeiten insbesondere die gastronomischen Betriebe zu den Kreditengagements mit dem höchsten Risikoaufschlag nach der Chancen-Analyse eines nüchtern prüfenden Bankers.

Die Ausnahme bildete allerdings durchweg die an den Top-Standorten dominierenden Systemgastronomie. Deren Franchisenehmer konnten sich bislang als Besitzer einer Geldruckmaschine verstehen und wurden dementsprechend hofiert.

An der Spitze des Fullservice-Segments behauptet sich nach Erkenntnissen des Branchendienstes food-service.de L’Osteria, die sich erst 2018 an der Block Gruppe vorbei auf Platz eins schieben konnten. L’Osteria konnte 2019 seinen Vorsprung deutlich ausbauen: Ein Umsatzwachstum von fast 37 Mio. Euro zum Vorjahr bedeuten gut 33 Mio. Euro Abstand auf den Zweitplatzierten Block, nachdem im Vorjahr die beiden noch Kopf-an-Kopf lagen. Danach folgt Hans im Glück, ebenfalls mit bemerkenswertem Wachstum (+ 20 Mio. € zu 2018). Nun auch hier das Erwachen: Vapiano – der Shootingstar in der Gastronomie mit weltweit über 230 Restaurants davon ein Drittel in Deutschland – steht vor dem Aus und musste Insolvenz anmelden.

Die Vapino SE wurde Mitte März zahlungsunfähig und hofft auf einen Kredit vom Staat in Höhe von rund 14 Millionen Euro. Die Vapiano SE vereint aber nicht die Summe aller Vapino-Restaurants in Deutschland, sondern nur die, die in Eigenregie des Kölner Unternehmens betrieben werden.

„Wir als Vapiano-Lizenznehmer sind selbständig agierende Unternehmer. Wir führen unsere Restaurants eigenständig und unabhängig von der Vapiano SE. Mit deren Zahlungsunfähigkeit haben wir nichts zu tun“, sagt Jörg Ritter, selbst Vapiano Restaurantbetreiber in Aachen und Vorstandsmitglied der DEVA (Vereinigte Deutsche Vapiano Partner e.V.), die die Interessen der deutschen Vapiano-Franchisenehmer mit ihren 29 Restaurants in 25 deutschen Städten vertritt. Den größten Batzen – 47 Prozent der Vapiano SE – hält die Mayfair SE. Dahinter steht das Family Office der Familie Herz – die Tchibo-Erben aus Hamburg. mehr

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