Das Erfolgsgeheimnis: frischer, besser, individueller, digitaler und bequemer, McDonald’s toppt global 100-Milliarden-Dollar-Umsatz. Die Franchise-Legende McDonalds glänzt zwei Jahre vor ihrem 50. Jubiläum in Deutschland 2021 mit Ergebnissen, die die Aktie an der New Yorker Stock Exchange hochschnellen ließ. Denn vor der nun zu bewältigenden CORONA-Krise, die weltweit gastronomische Betriebe in die Knie zu zwingen droht, erfand sich McDonald’s konträr etwa zu VAPIANO neu und meisterte seine im System steckende Krise. Anders als bei der nun in der Insolvenz steckenden Italo-Gastro-Franchise-Kette, die ihre Anzahl an Franchisenehmern hierzulande bei 40 Prozent deckelte, setzt McDonald’s Deutschland mit 90 Prozent Franchise-Restaurants voll und ganz auf Partnerschaft. Das Geschäftsergebnis 2019 der 1.470 McDonalds-Restaurants hierzulande spricht für sich, wie Gretel Weiß, die Doyenne der Food-Presse, vorrechnet: „205 Mio. Euro geschätzte Mehrerlöse. Relativ betrachtet zum Vorjahr ein Plus von knapp 5,9 % (Vj.: +6,6 % geschätzt). Die alles überragende Nummer 1 im Gastro-Markt hat 2019 somit 3,675 Milliarden Euro Erlöse erzielt – das bei 1.484 Restaurants zum Jahresende (-5). Also ohne jede Expansion!“
Global gelang dem 1971 gegründeten Weltmarktführer erstmals der Sprung über die 100-Milliarden- Dollar- Systemumsatz- Hürde, davon resultieren 90,7 Mrd. US-Dollar aus Franchise-Stores. Drei Momente gelten als Wachstumstreiber: Lieferservice, Digitalisierung und ein dem Zeitgeist entsprechendes neues Lokal-Design namens „Experience of the Future“.
Im Mutterland USA sorgte die Modernisierungskampagne allerdings für Unruhe unter den Franchisenehmern. Ursprünglich sollten alle US-Units der Quickservice-Kette bis 2020 zu “Experience of the Future”-Restaurants umgerüstet werden. Der Buletten-Konzern übernimmt 55 Prozent der Umbaukosten, den Rest trägt der Franchise-Nehmer. Inzwischen ist McDonald’s vom straffen Zeitplan etwas abgerückt und bietet Betreibern an, den Umbau bis 2022 abzuschließen. Im Gegenzug sank die Kosten-Beteiligung jedoch auf 40 Prozent.
Restaurant der Zukunft
Nach Plan lief es hingegen hierzulande. Das Format „Restaurant der Zukunft“, das im Frühjahr 2015 auf dem Frankfurter Flughafen Premiere feierte, ist im gesamten Netz bis auf wenige Ausnahmen eingeführt. Das Konzept skizziert Branchenexpertin Weiß so: „Frischer, besser, individueller, digitaler und bequemer“. Der Lieferdienst McDelivery war Ende 2019 in über 170 Restaurants in 37 Städten verfügbar dann erfolgte der Wechsel zu Lieferando.de. Der digitale Sprung nach vorn gelang mit Mobile Order & Pay, also das digitale Bestellen und Bezahlen. Bereits über 11 Millionen Downloads dieser globalen App sind verbürgt. Tendenz steigend. In der Lockdown-Phase der aktuellen Corona-Krise bewährte sich dieser bequeme und nahezu kontaktlose Weg zum Auto-Schalter. Der Abholservice am McDrive der Restaurants kombiniert mit einem Besuch im Autokino, so wie in den 50ziger Jahren im letzten Jahrhunderts, ist aktuell das Freizeitvergnügen der Kids. Aber auch im Restaurant setzte McDonald’s Zeichen mit neuen Küchenrezepten („made to order“), Premium-Burger und Tableservice – Bedienung wie einst im Winterwald einer deutschen Franchise-Legende: Friedrich Jahn. Tradition und Moderne reichen sich die Hand zum Wohl der Gäste selbst wenn diese künftig wohl getrennt zu Tisch sitzen.
Im kontinuierlichen Dialog
International
ist McDonalds in 119 Ländern mit rund 38.700 Restaurants präsent.
Der Branchenprimus zählt in Deutschland knapp 220 Franchise-Partner
und beschäftigt rund 61.000 Mitarbeiter. In der
von
Insidern apostrophierten „McFamily“ kommen alle Themen auf den
Tisch, so auch die Modernisierungskampagne „Der kontinuierliche
Dialog“ – auf Augenhöhe, wie es eine weitere Franchise-Legende,
Manfred Maus von der Baumarktkette Obi immer wieder betont, – „ist
für die Weiterentwicklung eines Franchise- Systems elementar und
daher stehen wir in engem Kontakt mit unseren Partnern“, versichert
Holger Beeck, der amtierende McDonalds-Boss in Deutschland. So
treffen sich die Partner und McDonald’s Deutschland LLC jährlich zur
bundesweiten Franchise-Nehmer-Tagung und zu regelmäßigen
„Markttreffs”. Im Rahmen des Franchisee Leadership Councils
(FLC) werden die Franchise-Nehmer in die strategische
Weiterentwicklung eingebunden und haben eine beratende Funktion.
Vorstandsvorsitzender Holger Beeck:
„Wir haben starke Franchise-Partner, die immer wieder bereit sind,
den Weg mit uns zu gehen. Wir sind eine globale Marke, die lokal
agiert. Wir müssen für unsere Gäste relevant sein. Das ist
oberstes Gebot.“ Im Schnitt betreibt jeder
Franchise-Partner in
Deutschland sechs
Restaurants. Es gibt bereits
57 in der zweiten bzw. dritten Generation.
Profil Holger Beeck
Die berufliche Vita von Holger
Beeck zeigt, welche Karriere-Chancen McDonalds offeriert. Als
Assistant- Manager startete er 1984 seine Karriere bei McDonald’s in
Deutschland und übernahm nach drei Jahren die Leitung eines
Mönchengladbacher Restaurants. Die folgenden Jahre führten Beeck
durch die verschiedensten Bereiche der „McFamily“. Nach der
Bezirksleitung Operations und Personal übernahm er die Verantwortung
als Franchise-Berater. Daran anschließend war Holger Beeck als
Operations Manager Rhein, Ruhr und Köln, Department Head Operations
im Markt West und schließlich als Regional Manager in der Region
Südwest tätig.
Von November 2005 bis Ende 2007 leitet er
als Vice President Development unter anderem die umfassende
Modernisierung der Restaurants sowie die Umsetzung des neuen McCafé
Konzeptes. Unter seiner Führung wurden knapp 700 Restaurants mit
neuen Designs ausgestattet und rund 400 McCafé eröffnet.
Zum
1. Januar 2008 erklomm Beeck das nächste Karrierelevel: Vorstand
Operations, verantwortlich für das gesamte operative Geschäft von
McDonald’s Deutschland. Zum 1. Januar 2009 nahm er die Position des
Chief Operating Officers und stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden
ein, seit dem 1. Dezember 2013 fungiert Holger Beeck als
Vorstandsvorsitzender der McDonald’s Deutschland LLC.