Fastfood-Gigant-SUBWAY: Nach dem Tod der beiden Fifty-Fifty-Gesellschafter Fred DeLuca (1947 – 2015) und Peter Buck (1930 bis 2021) wollen die Erben beider Familienstämme offenbar Kasse machen. Den Auftrag dazu erhielt das Bankhaus JP Morgan. Aktuell betreibt die Sandwich-Kette rund 40.000 Franchise-Shops weltweit. betreibt die Sandwich-Kette SUBWAY weltweit. Allerdings sei noch offen, ob und in welchem Zeitraum es zu einem Deal kommen könnte, schränkte das Unternehmen in seiner Pressemitteilung ein. Bis zu einem möglichen Abschluss werde es keine weiteren Stellungnahmen geben. Die Verkaufsabsicht macht bereits seit Jahresbeginn 2023 die Runde. Den Anfang macht das wie stets gut informierte “Wall Street Journal“, der Firmenwert der Sandwich-Kette wird auf 10 Milliarden Dollar taxiert. Als mögliche Investoren kämen demnach strategische Käufer, aber auch Finanzinvestoren infrage. Der Fast-Food-Betreiber könnte im Rahmen eines solchen Deals mit über 10 Milliarden Dollar bewertet werden.
Subway-Gründer Fred deLuca aus Brooklyn
Von solchen Summen wagten die Protagonisten in der Tellerwäscher-Karriere der SUBWAY-Gründer nicht zu träumen. Frederick DeLuca wuchs in einer Sozialwohnung im New Yorker Stadtteil Brooklyn auf. Der Firma-Saga nach schoss Pete Buck, ein Freund der Familie, dem 17-jährigen Fred tausend Dollar vor, um sich mit belegten Sandwiches selbständig zu machen, womit er sein Medizinstudium zu finanzieren sollte. “Pete’s Super Submarines“ eröffnete 1965 in Bridgeport im US-Bundesstaat Connecticut und änderte drei Jahre später den Namen in SUBWAY.
SUBWAY legt bis 2019 eine rasante Expansion hin: 2007 lag die Zahl der Filialen in den USA noch bei 21.000, acht Jahre später hingegen waren es mehr als 27.000. Zum Vergleich: Die Konkurrenten McDonald’s und Starbucks – auf dem US-Markt die Nummer zwei und drei nach Restaurantzahl – kommen jeweils gerade einmal auf rund 14.000. Und auch weltweit ist SUBWAY mit mehr als 40.000 Läden klar die Nummer eins. 2022 sind es global noch 37.000 Shops. Tausende Franchisenehmer sind mittlerweile neu im Boot, aber ebenso viele über Bord.
Denn die Entwicklung kippte, zumal im Heimatmarkt USA. SUBWAY schließt nun in immer schnellerer Taktung Standorte: Im Jahr 2016 ging es mit 359 Läden weniger los. 2017 lag die Zahl der Schließungen bei 83, 2018 waren es sogar 1.107. Angekündigt hingegen hatte der Konzern nur die Streichung von halb so vielen Schnellrestaurants. In Deutschland findet der Negativtrend 2019 seine Fortsetzung. Bei geschätzten 267 Millionen Euro Gruppenumsatz betreiben 360 Franchisenehmern 692 Restaurants in Deutschland. Den 30 Neueröffnungen im Jahr 2019 stehen 19 permanente Schließungen gegenüber, rechnete das Fachmagazin foodService vor.
Über rüde Methoden bei der Trennung von Franchisenehmern berichten die US-Medien seit einiger Zeit. So würde eine “Armee von Juristen” des Konzerns eigene Franchisenehmer mit Verfahren überziehen – um sie aus dem Markt zu drängen, notiert die New York Post. Anlass für die Verfahren seien oft kleine Verstöße, so die Zeitung. Mal seien “Flecken auf Glas im Speisebereich” der Auslöser, mal hätten Subway-Prüfer etwas auszusetzen an der Art und Weise, wie das Gemüse geschnitten werde. Die Vorschriften füllen 700 Seiten in dem Operations-Manual. “Das kann niemand einhalten”, zitiert die “New York Post” den Anwalt Mark Shearer, der einen Franchise-Unternehmer vertritt. Insider wollen von 702 Schlichtungsverfahren wegen Streitigkeiten mit Franchisenehmern wissen.
In Deutschland hinterließ SUBWAY gleichfalls mache Imagedelle im Franchising. Zum Eklat mit dem Deutschen Franchise Verband (DFV) kommt es bei Jahresversammlung 2012, wo der Umgang mit den Franchisenehmern von DFV-Vorstand Horst Becker (ISOTEC) mit deutlichen Worten kritisiert wurde. Am Ende kündigte SUBWAY seine Mitgliedschaft.
Die Bereinigung im Franchise-Netz hinterlässt Lücken, die neue Partner schließen sollen. Der amtierende SUBWAY-CEO John Chidsey kündigte vor Kurzem an, die Zahl der Standorte außerhalb der USA auf 25 000 ausbauen zu wollen. Dazu wären 8.000 Eröffnungen nötig. In den USA gibt es rund 20.000 SUBWAYS und 37.000 weltweit.
P.S.: Nachdem das Franchise-System 2012 aus dem Deutschen Franchiseverband ausgeschieden war, wurde es 2017 wieder als Vollmitglied aufgenommen. Für den damaligen Deutschlandchef Hans Fux ein Beweis für die Verlässlichkeit der Sandwichkette als Partner für bestehende Lizenznehmer und Franchiseinteressierte.